Oberstufe

Die Gymnasiale Oberstufe bedeutet für alle Schülerinnen und Schüler einen in vielen Bereichen neuen Abschnitt und eine neue bzw. veränderte Schulerfahrung.

Sie umfasst drei Schuljahre (s. u.). Alle Schülerinnen und Schüler wählen für diesen Zeitraum innerhalb festgelegter Vorgaben eine bestimmte Anzahl von Fächern (Laufbahnwahl) und erhalten im Anschluss einen individuellen, auf sie abgestimmten Stundenplan. Statt Klassenarbeiten gibt es nun Klausuren, Noten werden zu (rechenbaren) Notenpunkten und es wird eine dezidierte Note für die Mitarbeit erteilt (SoMi-Note), die ca. die Hälfte der Gesamtnote ausmacht. Hierbei wird die sog. „Holpflicht“ der Sekundarstufe I, d. h. die Pflicht der Unterrichtenden, sich nach den Kenntnissen der Unterrichtsteilnehmer zu erkundigen und diese einzufordern, in die „Bringschuld“ der Schülerinnen und Schüler umgewandelt. Nun muss die aktive Teilnahme am Unterricht von den Schülerinnen und Schülern ausgehen.

Die Oberstufe, d. h. die einjährige Einführungsphase (EF) und die darauf folgende zweijährige Qualifikationsphase (Q1, Q2), kann nicht nur von den Schülerinnen und Schülern des Gymnasiums besucht werden, sondern auch von den Schülerinnen und Schülern der Haupt- und Realschulen, die einen entsprechenden Qualifikationsvermerk nach erfolgreicher Beendigung der Klasse 10 auf dem Zeugnis haben.

Die EF dient der Orientierung und Einführung in die gymnasiale Oberstufe. Schon zu diesem Zeitpunkt wird der Unterricht in (Grund-)Kursen erteilt, die Klassenzuordnung wird durch eine neue Ordnung der gesamten Jahrgangsstufe, die alle Schülerinnen und Schüler umfasst, ersetzt. In diesem ersten Jahr werden auch neue Fächer eingeführt: Französisch für Neuanfänger sowie die Fächer Philosophie und Pädagogik (Erziehungswissenschaften) Darüber hinaus gibt es Ergänzungskurse in Englisch und Mathematik, die zur Angleichung von Lernunterschieden dienen. In der Q1 und der Q2 wird im Kurssystem in Grund- und Leistungskursen unterrichtet (3- bzw. 5-stündig).

Am „Tag der offenen Tür“ sowie direkt in den interessierten Real- und Hauptschulen bieten wir eine erste Information für sogenannte Seiteneinsteiger an. Weitere ausführlichere Informationen erhalten alle Eltern und Schüler/innen für die gymnasiale Oberstufe etwa kurz nach dem Halbjahreswechsel (Einladungen erfolgen). Eine Broschüre mit Informationen gibt es auch vom Ministerium und von der Landeselternschaft.

Verlassen Schülerinnen oder Schüler das Gymnasium nach der 10. Klasse, werden die entsprechenden Abschlüsse zuerkannt. Mit Versetzung in die Stufe Q1 wird die Fachoberschulreife erreicht. Unter bestimmten Bedingungen kann der Schüler während der Qualifikationsphase die „Fachhochschulreife – schulischer Teil“ erwerben.

Auch wenn die Schülerinnen und Schüler in Bezug auf ihre Berufsorientierung durch verschiedene Veranstaltungen und Informationsmöglichkeiten (s. u.) unterstützt werden, bleibt als Hauptziel die Vorbereitung auf ein Hochschulstudium. Deshalb werden die Schülerinnen und Schüler der Qualifikationsphase nicht nur in jedem Unterrichtsfach, sondern auch in allgemeinen Bereichen mit dem Studium und der Studienwahl näher vertraut gemacht. Dieses geschieht u. a. durch den Besuch einer Universität (Q1), verbunden mit der Möglichkeit einer allgemeinen sowie einer fachspezifischen Studienberatung und dem Besuch verschiedener Anfängervorlesungen bzw. -seminare. In den letzten Jahren sind die Universitäten Bonn, Bochum und Münster besucht worden.



Neue Fächer in der Oberstufe

Der Wechsel in die gymnasiale Oberstufe ist ein wichtiger Schritt zur Vorbereitung auf die Anforderungen in Studium oder Beruf. Die Eigenverantwortlichkeit in der Unterrichtsorganisation nimmt zu, es können zum Beispiel neue Fächer gewählt werden.
Neue Fächer in der Oberstufe sind Pädagogik, Philosophie und Informatik. Zur Planung der Kurse der eigenen Schullaufbahn stellen wir hier ein paar Informationen über diese Fächer zur Verfügung.

Pädagogik – Ist das was für mich?

Pädagogikvorstellung

Bei Fragen zum Fach Pädagogik stehen Herr Berthold, Frau Möller-Rabinek und Frau Simon zur Verfügung.

Philiosophie – Ist das was für mich?

Philosophievorstellung

Bei Fragen zum Fach Philosophie stehen Frau Berndt und Herr Kampschulte zur Verfügung.

Informatik – Ist das was für mich?

Nerds verbringen den Tag vorm Computer, um damit Dinge zu programmieren, die sonst niemand versteht.
Nein! Dies entspricht bei weitem nicht dem spannenden und vielfältigen Feld der Informatik. Vernetzung, Digitalisierung und Automatisierung verändern nicht nur das Arbeitsleben sondern auch die Schule. 
Da ist es gut zu wissen, warum und wie Soft- und Hardware funktionieren.

Übrigens: Informatik kann in der EF angewählt werden, ganz gleich ob das Fach schon als Wahlpflichtfach belegt wurde. Der Unterricht wird so gestaltet, dass Schülerinnen und Schüler mit und ohne Vorerfahrung im Fach gleichermaßen teilnehmen können. Allerdings, ein Teamplayer solltest du schon sein. Grundsätzlich arbeiten wir oft an größeren Beispielprojekten im Team, die dir helfen die Konzepte in eigenen Programmen anzuwenden. 

Was lernst du in Informatik?
In der EF erwartet dich…

  • zuerst eine Einführung in die Grundlagen der objektorientierten Modellierung und der Programmierung in Java. 
  • Du lernst, wie Daten strukturiert gespeichert und wiedergefunden werden können – und dass du dazu benötigte Datenstrukturen wie WarteschlangeStapel und Baum bereits aus dem Alltag kennst. 
  • Im Bereich Algorithmen lernst du, wie man komplexe Probleme präzise formulieren und darstellen kann, so dass ein Rechner diese lösen kann. Du lernst auch, warum es immer noch Probleme gibt, die selbst die modernsten Rechner von heute nicht lösen können.

In der Qualifikationsphase wird dies alles aufgegriffen und vertieft. Zusätzlich kommen ein paar Themenfelder hinzu.

  • Ob bei einer Suche im Internet oder der Nutzung eines sozialen Netzwerkes: für all diese Beispiele müssen riesige Datenmengen verarbeitet werden und in Sekundenbruchteilen auf Abruf wieder bereitstehen. In Informatik lernst du, wie Datenbanksysteme dies leisten und wie man selbst eine Datenbank modelliert, aufbaut und aus eigenen Programmen heraus anspricht.
  • Nicht nur die Benutzung von PCs und Smartphones ist Teil des Alltags geworden, sondern auch deren Verbindung mit dem Internet. Wie Computernetzwerke grundsätzlich aufgebaut sind und wie Datenpakete innerhalb kürzester Zeit über verschiedene Router zum Ziel gelangen, wird hier unter anderem thematisiert.
  • Wir betrachten auch Konzepte der theoretischen Informatik, wie z.B. Automaten, formale Sprachen und Grammatiken, die dir dabei helfen, zu verstehen, wie Maschinen miteinander kommunizieren können. 
  • Nicht zuletzt ist die Rolle der Informatik für die Gesellschaft ein wichtiges Themenfeld. Welche Auswirkungen hat die Digitalisierung auf uns? Die global vernetzte Informationsgesellschaft ist eine zentrale Herausforderung.

Bei Fragen zum Fach Informatik stehen Herr Großkurth, Herr Simon, Herr Dr. Wahle und Frau Dr. Wortmann zur Verfügung.